Stefan Radakovic - Reiseleiter in Tschechien und dem Balkan
Warum bist du Reiseleiter geworden?Ich hatte neben meiner Haupttätigkeit nach einer Möglichkeit gesucht, meinen beruflichen Werdegang etwas spannender zu gestalten. Ich habe schon zu Schul- und Studienzeiten Fahrten und kleinere Reisen organisiert und bin dann auf die Idee gekommen, zu der Leidenschaft zurückzukehren.
Woher kommt die Liebe zu deiner Destination?Ich bin in Tschechien geboren und mit dem Balkan groß geworden. 2022 zog ich "zurück" nach Belgrad, um in meiner eigenen Heimat zu leben, und nicht nur in der Fremde zu sein. Ich liebe meine Region und möchte Gästen die Schönheit und die Gastfreundschaft zeigen, die diesen Teil der Welt so besonders macht.
Was macht dir am Reiseleiterjob am meisten Spaß?Die Erkundung der Destinationen, in denen ich unterwegs bin. Es gibt viele Berufe, die einen zu verschiedenen Orten führen, jedoch ist es der Reiseleiter, der seine Destination kennen muss. Wenn ich im Hauptberuf unterwegs bin, sehe ich mein Hotel und vielleicht etwas von der Stadt, als Reiseleiter sehe ich all das, was sehenswert ist und kann diese besonderen Orte mit meinen Gästen teilen.
Was machst du, wenn du nicht gerade für Studiosus unterwegs bist?Ich bin Unternehmensberater im Bereich der Schiene und beschäftige mich mit der Entwicklung des Schienenverkehrs in Osteuropa und Zentralasien. Ich bin der festen Überzeugung, dass die Schiene in Zukunft eine wichtigere Rolle beim Reisen weltweit spielen wird.
Was ist dein Geheimtipp, was muss unbedingt in den Koffer?Es ist kein Geheimtipp, aber eine Reiseapotheke mit all dem, was man brauchen könnte. Reisen ist schön, kann aber auch strapazieren, und darauf muss man gefasst sein, damit das Wohlbefinden jederzeit garantiert ist.
An welchen Moment denkst du besonders gerne zurück?Es gibt viele Momente, an die ich besonders gerne zurückdenke, meistens sind es die Abschiedsabende mit meinen Gästen, wo wir nach einer gelungenen Reise alle entspannen und an die schöne Zeit zurückdenken. Besonders gerne denke ich an eine Seilbahnfahrt in Montenegro zurück. Aufgrund einer Straßensperrung mussten wir uns ein anderes Programm einfallen lassen, und die Seilbahn schien eine gute Idee zu sein, nur war ich selber noch nicht mit dieser neuen Seilbahn gefahren. Geschickt improvisiert sind wir auf über 2000 Meter Höhe hochgefahren, und ich konnte mit meinen Gästen etwas Neues erleben und für einen Augenblick auch etwas zum ersten Mal sehen. Zumindest für einen Teil der Reise konnte ich mich in die Perspektive des Gastes versetzen, was sehr schön war, und besonders weil es nur auf dieser Reise so war.